TAG 172 “ Der Vergleich“

Der Vergleich –image

oder der beste Weg zur Unzufriedenheit

Es war an einem lauen Sommerabend. Die Einladung zu einer Sommerparty stand schon seit Monaten fest und der Termin kam immer näher. Die übliche Frage, die sich bestimmt viele Frauen stellen: “ Was ziehe ich an?“  Ich habe die Begabung, solche Probleme lange vor mir herzuschieben, mit der Hoffnung, das passende Kleidungsstück doch noch zu finden.
Na ja, ich kam mir vor, wie die Models hinter der Tribüne, Hose an, Bluse aus, Kleid an, Kleid ausziehen, Reißverschluss klemmt, die Unterhose schafft es noch,  das vorhandenen Hüftgold so richtig und unbarmherzig zu positionieren, weil ja bei einem anliegenden Kleidchen aber so gar nichts wegzuschummeln geht und schon gar nicht die überflüssigen, aber sehr zäh-langsam-sich-verabschiedenden, aber immer noch stark präsenten Schwimmreifen um die Leibesmitte. Aber es gelang mir dann schlussendlich doch, ein halbwegs passendes Outfit zu finden und das in letzter Minute.

Bei der Hinfahrt, kreisten dann schon die ersten Gedanken in meinem Kopf herum: wer wird denn anwesend sein, kennen tun wir eigentlich nur die Gastgeber, werden viele schöne, gutgekleidete Damen auf diesem Fest sein usw. usw…. Erst da bemerkte ich, dass mich noch immer Gedanken quälen, die mich unzufrieden stimmen. Heute fragte ich mich, wieso das bei mir immer noch so ist?
Erst als ich  mit meinem Mann diesen Abend ( der eigentlich sehr, nett war ) Revue passieren ließ, ging mir ein Licht auf.  Immer wieder fragte ich ihn, hast du die Blonde gesehen mit dem hübschen Paillettenkleid, die war aber sehr schlank. Oder die Dunkle mit dem älteren Herrn? Wahnsinn wie dünn die war.
Oder die, die mit weniger als Größe 36 ! Und die war auch noch Mutter von zwei Kindern! Und die nette Dame, mit der ich geplaudert habe, die war auch sehr schlank!!!“…….

Er blickte hoch, nahm meine Hand und sagte:
“ Vergleichen, schafft Unzufriedenheit!“

Und das sind dann die Momente, wo ich meinen Mann über alles LIEBE!

In diesem Agenblick wurde mir wieder bewusst, dass ich mich in Zukunft darüber freuen werde, was ich bis jetzt geschafft habe und den nächsten Schritt zum nächsten Ziel mit viel mehr Zufriedenheit in Angriff nehmen werde.

In diesem Sinne

grüßt euch eure

Mary Lin

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