Und ewig siegt die Unvernunft!

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Unbedingt, ja genau, es ist mir ein Anliegen , hier, heute und jetzt, euch meine Gedanken vollgepackt mit Frust-Verzweiflung-Traurigkeit-Enttäuschung, näherzubringen.
Mag sein, dass diese Zeilen nicht bei jedermann/frau gut ankommen. Wenn ich nur eine/n von meinen Lesern zum Nachdenken bringe, war es nicht umsonst.

Tagtäglich habe ich mit Menschen zu tun, die gesundheitlich nicht die Pole-Position haben. Menschen, die glücklich sind, wenn ihre Cholesterin- und Blutfettwerte passen und dabei null Bewegung machen.
“ Ich hab ja eh meine Medikamente. Der Blutdruck ist auch in Ordnung“ .
Stolz präsentieren Sie ihre Liste von Medikamenten, wo ich manchmal das Gefühl habe, dass ist die Einkaufsliste für den Supermarkt!

Für solche Leute ist gesundes Essen doch nur die fixe Idee einer grünorientierten Partei . Gemüse  ist sowieso ein Fremdwort und Bewegung, ach ja, machen die doch eh genug. Denkste.

Reden wir über das Thema Rauchen und Lungenkrebs, wo die Unvernünftigen wohl auf ewig unbelehrbar bleiben werden. Aus aktuellen Anlass bin ich eine Betroffen, die sich mit der Problematik auseinander setzen muss. Seit Jahrzehnten war ich diejenige, die immer und immer wieder das Rauchen verdammte. Kein Raucher nahm mich ernst.

Und plötzlich, wie aus heiterem Himmel ist ER da.

ER der Feind, Er der alles Zerstörende, Er der Verzweiflung, Traurigkeit und Hilflosigkeit bei einem Menschen auslöst, ER der keine Rücksichtnimmt.

ER der mit einem brutalen Beil den Körper verändert.

ER = Krebs  = Karzinom = Chemotherapie = Onkologie = Bestrahlung = niemand weiß, wie es endet.

Warum sind jetzt alle so überrascht? Warum, fragen sie sich dann, gerade ich? Steht es nicht schon seit Ewigkeit auf den Zigarettenschachteln? Warum hört man nicht zu, wenn Ärzte immer wieder auf die Problematik des Rauchens aufmerksam machen? Was muss denn noch alles passieren, um endlich dieses verdammte Nichtrauchergesetz auch in  Österreich durchzusetzen? Warum funktioniert es in Ländern wie Italien usw.?

Hier hat man bereits die ersten Studien nach 10 Jahren, wo bestätigt wird, dass die Herzinfarkte und Schlaganfälle um 20% zurückgegangen sind. Kein einziger Lokalbesitzer jammert da über Gewinneinbußen.

Eine liebe Freundin von mir hatte Jahre geraucht, abgesehen von ihrer schlechten Haut (bedingt durchs Rauchen), fing sie nach einigen Jahren der Abstinenz wieder an zu qualmen.  Ich war erschüttert! All mein gutes Zureden war umsonst.

„Ich weiß eh, aber…..“  Ich kann diese Ausreden schon gar nicht mehr hören!

 

„Ja, ich weiß eh, aber…..“

Viele haben zu ihrem Körper ein ähnliches Verhältnis wie zu ihrem Auto. Wenn was kaputt ist, wird beim Doktor eben ein Reparaturtermin gemacht.

Nur sie vergessen aber dabei, dass auch die Medizin ihre Grenzen hat. Einen Totalschaden kann die beste Werkstatt nicht reparieren.

Pro Jahr ca. 27.000 Herzinfarkte – jeder 3. tödlich!!
4.573 Neuerkrankungen an Lungenkrebs – jedes Jahr  (Quelle Statistik Austria)
Tendenz steigend.- in Österreich

Goethe hat den sich mühenden Zeitungsredakteuren und Gesundheitsaposteln schon vor 200 Jahren ihr totales Scheitern vorausgesagt: „Rat zu geben, das ist das dümmste Handwerk, das einer treiben kann. Rate sich jeder selbst! und tue, was er nicht lassen kann.“

„Ja, ich weiß eh, aber …
seit heute habe ich das Vertrauen in die Vernunft der Menschheit verloren.“

Denn ewig siegt die Unvernunft.

In diesem Sinne

eure

Mary Lin

Die Zeit vergeht, Situationen ändern sich….

image… doch Gefühle bleiben bestehen.

Morgen ist Muttertag, wie jedes Jahr tummeln sich die Leute in den Geschäften, um noch die letzten Vorbereitungen zu treffen, um „der Mutter“ einen besonderen Tag zu gestalten.

Warum diese Hektik?
Für mich bedeutet MUTTERTAG nicht Blumen zu bekommen, die in diesen Tagen überteuert angeboten werden, auch nicht das 4. Parfum geschenkt zu bekommen, oder womöglich eine Einladung zum Muttertagsessen in ein übervolles Lokal  und dabei von überforderten Kellnern bedient zu werden. NEIN, für mich bedeutet dieser Tag Rückschau zu halten. In Gedanken bei meiner Mutter und Großmutter zu sein. So unterschiedlich wie die beiden waren, so wundervoll sind die Erinnerungen an sie.

Diese zwei Frauen haben mir für mein Leben so viel mitgegeben, vor allem die Art, wie sie mit Mitmenschen umgegangen sind. Obwohl ich durch beide so viel Liebe und Wertschätzung erfahren durfte, zeigten sie mir auch, wie ich nicht werden wollte.

Meine Mutter war eine warmherzige, sensible Frau, meine Oma dagegen ein kleiner Rebell. Mit ihren 1,54m, klein von Statur, aber einen Ehrgeiz bis ins hohe Alter – Sie war eine Powerfrau.
Mit 53 war sie bereits Witwe, trotzdem meisterte sie ihr Leben bewundernswert. Oft bot sie auch meinem Vater, zurecht die Stirne -was meine Mutter nie konnte.

Beide Frauen mussten hart arbeiten, Luxus war damals ein Fremdwort. Sowohl meine Mutter als auch meine Oma waren hervorragende Köchinnen. Wir waren 10 Personen und jede Woche wurde für die ganze Familie frisches Brot gebacken (hmm, den Duft vermisse ich heute noch). Gemüse wurde noch angebaut, und die Eier holte Oma frisch aus dem Hühnerstall. Keine Arbeit war ihr zuviel. Ich, als jüngste von 6 Kindern, war immer mit Oma unterwegs.
Natürlich können sich die Wenigsten von euch vorstellen, was es heißt, täglich für 10 Personen zu kochen, aber eine Großfamilie hatte damals auch viele Voreile, mehr als Nachteile. Einen großen Anteil dazu hat meine Oma beigetragen. Mit 70 Jahren war sie noch flink und gelenkig (z.B.  staubte sie in unserer Kirche, hoch oben auf dem Altar, den Engerln ihre Flügerln ab) 🙂
Das war meine OMA.

Mit 80 Jahren schlief sie in meinen Armen zum letzten Mal ein.
Ruhe in Frieden Oma.

Als ich heute am Grab dieser wundervollen Frauen stand, mein Enkelkind an der Hand, wurde mir warm ums Herz. Genau so stand seinerzeit meine Oma mit mir am Grab ihrer Mutter und Großmutter.

Die Zeit vergeht, die Erinnerung bleibt…

doch Gefühle bleiben bestehen!

Eure

Mary Lin